Wenn sich das Bullet Journal langsam aber sicher dem Ende neigt, wird es Zeit den Umzug in ein neues Notizbuch vorzubereiten. In diesem Beitrag möchte ich dir 3 Tipps zeigen, mit denen du den Umzug in ein neues Bullet Journal am besten umsetzen kann und welche konkreten Seiten ich in mein neues Bullet Journal mitnehmen werde.
Was soll ich sagen – ich liebe es diesen Wechsel zu planen! Es macht mir unglaublich viel Spaß herauszufinden, was ich übernehmen möchte und Dinge zu verändern, damit das System im neuen BuJo noch besser zu meinem Alltag passt.
Mein allererster Wechsel fand im Sommer 2019 statt. Von einem normalen Collegeblock in ein Leuchtturm 1917 und jetzt ist es wieder soweit. Zu Oktober starte ich in mein drittes Bullet Journal – diesmal in ein Dingbats.
Welches Notizbuch?
Ein Umzug beginnt mit der Frage welches das Notizbuch für dein neues Bullet Journal werden soll. Bist du nicht zufrieden mit deinem aktuellen, ist erst einmal ein wenig Recherche angesagt.
So war es auch bei mir. Seit Februar habe ich ein Notizbuch von Leuchtturm 1917, mit dem ich grundsätzlich auch zufrieden war, genutzt. Trotzdem wechsele ich jetzt in ein Bullet Journal von Dingbats. Vielleicht hast du auch schon festgestellt, dass es innerhalb einer Angabe wie A5 kleinere Unterschiede bei den Büchern gibt. Beispielsweise hat das Leuchtturm 1917 ziemlich genau das Format A5, das Moleskine ist etwas schmaler, das Dingbats etwas breiter.

Mir gefällt das Format des Dingbats, denn ich habe mehr Platz für meine Layouts. Außerdem hat das Dingbats im Gegensatz zum Leuchtturm mit seinem 80g Papier, 100 g starkes Papier, welches sich auch etwas glatter anfühlt (perfekt für Brushpens oder Füller!).
Leuchtturm 1917 vs. Dingbats
Hier zeige ich dir die beiden Notizbücher im Vergleich, um dir einen Überblick über die wichtigsten Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu geben. Ausschlaggebend für meine Entscheidung für das Dingbats waren das dickere Papier, die Größe, die generelle Ausstattung und der Umwelt-Aspekt. Abstriche mache ich dafür beim Gewicht und bei der Seitenanzahl. Aber das kann ich verschmerzen.
Leuchtturm 1917
- A5 (14,8 * 21,0 cm)
- Hardcover aus Leder
- 249 nummerierte, an den Ecken abgerundete Seiten (Lineatur: dotted 0,5 mm)
- säurefreies, tintenfestes, cremefarbenes Papier (80 g/qm)
- Letzte 22 Seiten mikroperforiert
- Innentasche hinten, 2 Lesezeichen und Gummibandverschluss
- 2 Indexseiten
- Stifthalter muss extra gekauft werden
- liegt flach auf beiden Seiten
- 400 g
- ca. 18,00 €
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Dingbats
- A5 + (16,0 * 21,5 cm)
- Hardcover gebunden mit PU-Leder (Vegan Certified)
- 184 nummerierte, an den Ecken abgerundete Seiten (Lineatur: dotted 0,5 mm)
- beschichtetes, cremefarbenes, umweltfreundliches FSC Papier (100 g/qm)
- Letzte 16 Seiten mikroperforiert
- Partnerschaft mit dem World Wildlife Fund (WWF)
- Colorcode-Bereich auf jeder Seite, Innentasche hinten, 2 Lesezeichen und Gummibandverschluss
- 3 Indexseiten, 2 Schlüsselseiten, 4 Seiten Future Log vorbereitet
- Stifthalter
- Liegt flach auf beiden Seiten
- 450 g
- Ca. 20,00 €
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Frage dich bei der Entscheidung, welche der Merkmale für dich am wichtigsten sind. Es sind nicht immer die Trendnotizbücher am besten, die gefühlt alle Bujo-Begeisterten benutzen. Auch der Preis kann bei der Auswahl natürlich ein Rolle spielen. Finde für dich den besten Mittelweg – vielleicht über einen schriftlichen Vergleich im alten Bujo?
3 Tipps für den optimalen Start in ein neues Bullet Journal
Liegt dein neues Notizbuch vor dir, kann der Umzug starten. Theoretisch kannst du einfach alle Seiten aus deinem alten Bujo in das neue übernehmen, wenn du mit dem System so zufrieden warst. Häufiger ist es aber so, dass du durch deine Erfahrungen im Verwenden des Bujos im Laufe der Zeit manches anders machen möchtest.
Die “Must-haves” im Bullet Journal System
- Index
- Seite für deinen Key
- Future Log
- Monthly Log
- Daily Log
Tipp 1: Index durchgehen
Ich habe zum Beginn meiner Überlegungen mein altes Bujo von Anfang an durchgeblättert und die Seiten markiert, die ich gut fand und die neben den “Must-haves” auch ins neue Bujo wandern sollen. Das spart Zeit! Bei meinem Leuchtturm habe ich den Index allerdings nicht bis zum Ende geführt.
Ein Nachteil für meine Planung, wie sich jetzt herausstellt, und etwas was ich im neuen Bujo defininitv wieder mehr machen möchte. Insgesamt übernehme ich nur wenige Seiten aus meinen alten Bujo.
Nutze als Orientierung deinen alten Index!
Tipp 2: Sei konsequent und sortiere rigoros aus
Ich rate dir bei der Entscheidung, welche Seiten du mitnehmen möchtest, konsequent beim Aussortieren zu sein. Es ist wie das Sortieren des Kleiderschranks. Was man schon seit Jahren nicht mehr trägt, fliegt raus.
So habe ich entschieden meine begonnene Bücherliste und meine Jahrestracker nicht zu übernehmen. Denn rate mal wie oft ich diese Seiten nach der Erstellung wieder aufgeschlagen (geschweige denn genutzt) habe. Richtig. Gar nicht! Tatsächlich kein einziges Mal. Die Übersichten fand ich von der Gestaltung schön, aber ich musste es mir eingestehen, sie bringen mir nichts. Meine Tracker fülle ich in den Monthlys, gelesene Bücher und Gedanken, vermerke ich in meinen Dailies. Also sind diese Übersichten jetzt rausgeflogen.
Nimm nur die Spreads mit in dein neues Bullet Journal, von denen du absolut überzeugt bist und die dir wirklich weiterhelfen! Denn darum geht’s schließlich.
Tipp 3: Gestalte die Seiten so, wie es für dich am besten passt
Eigentlich logisch, aber häufig vernachlässigt: Viele Bujo Begeisterte orientieren sich bei ihrer Gestaltung an Layouts von Pinterest oder Instagram. Weil es einfacher ist? Weil man genauso schön und kreativ sein will? Die Frage aber ist, ob diese Layouts für dich und deine Alltagsgestaltung passen.
Ich sehe viele aufwendig gestaltete Spreads in den sozialen Medien und häufig habe ich in der Vergangenheit Layouts nur deshalb übernommen, weil ich sie schön fand. Letztendlich habe ich sie nicht genutzt oder es war mir dann doch zu aufwendig. Seitdem ist mein Bullet Journal minimalistischer und wenn ich mal Lust habe, mit Farben, Brushpens und Aquarellstiften zu hantieren, mache ich das in einem extra Buch. Ich mag es alle meine Werke an einem gemeinsamen Ort zu haben.
Mein Bullet Journal soll aber lediglich als Werkzeug für die Organisation von Terminen, Aufgaben und Projekten dienen. Falls es dir da anders geht: Los gehts! Sich kreativ im Bullet Journal auszutoben kann auch für sehr viel Achtsamkeit im Alltag sorgen.
Gestalte die ersten Seiten einfach so, dass sie dir helfen. Nimm keine Übersichten einfach so mit rein, nur weil sie woanders schön aussehen.
Mit diesen Seiten starte ich in mein neues Bullet Journal
Ich war ziemlich aufgeregt als die beiden Bujos, eins voll, eins leer, endlich vor mir lagen. Nachdem ich meine Tipps von oben für mich angewendet und meine wichtigsten Seiten notiert hatte, habe ich damit begonnen die ersten Seiten meinen neuen Notizbuches zu füllen. Mit meinem TWSBI Eco Kolbenfüller selbstverständlich.
Stiftetest und Grid Spacing Guide

Tatsächlich starte ich immer auf den allerletzten Seiten im neuen Bujo. Um meine Stifte zu testen und ein Gefühl für die Seiten zu bekommen. Ich schreibe mit allen Stiften, mit denen ich wahrscheinlich das Bujo füllen werde und manchmal entscheide ich mich gegen die Verwendung von manchen.
Dann zeichne ich mir noch einen Grid Spacing Guide, um zu schauen, wie ich die Seiten teilen kann. Sehr praktisch als Orientierung für schnelle Layouts.

Wichtige Telefonnummern
Diese Lektion habe ich gelernt, als ich mein iPhone zu Hause vergessen hatte, und niemanden anrufen konnte. Zudem weigert sich mein Kopf sich Zahlen zu merken. Nach diesem Erlebnis hatte ich mir fest vorgenommen, die wichtigsten Telefonnummern auf einer der letzten Seiten zu notieren. Damit bin ich vorbereitet, falls ich das Handy noch mal zu Hause im Bett vergessen sollte.

Key und Tabs
Dann jetzt zum Anfang des Buches. Nach den “How to pages” im Dingbats folgen zwei vorgegebene Seiten für die Keys und (wenn man das nutzt) auch ein Bereich für Color-Codes.

Ich habe mich entschieden, für mehr Übersichtlichkeit, jedem Monat mit Hilfe des Tab-Keys eine andere Farbe zu geben. Mein normaler Key ist einfach und ich verwende nicht viele Symbole.

Future Log
Danach habe ich auf den im Dingbats vorgegebenen Seiten meinen Future Log für die nächsten 12 Monate vorbereitet. Und das ganz simpel! Anders als im letzten Bujo dieses Mal im Querformat mit sehr viel mehr Platz und kleinen Minikalendern. Hier stand bei mir Übersichtlichkeit und Funktionalität klar im Fokus.
Ich notiere im Future Log alle geplanten Termine, Urlaube und Geburtstage, die dann als Grundlage für meine Monatsübersichten dienen.


Ziele
Dann folgen meine Ziele für die nächsten 12 Monate. Es erschien mir nämlich nicht mehr sinnvoll, im September noch die Ziele aufzuschreiben, die ich mir im Februar schon gesetzt habe. Einige habe ich schon erreicht, andere lassen sich gar nicht mehr verwirklichen (shame on me!).

Also habe ich die Seite geteilt und aufgeschrieben, welche Ziele ich bereits erfüllt und welche noch offen bzw. neu dazugekommen sind. Es tut gut, sich mal vor Augen zu führen, wie viel man in der ersten Jahreshälfte bereits gemeistert und erreicht hat!
Challenges
In mein neues Bullet Journal übernehme ich dieses Mal nur eine Challenge. Scheinbar kann ich es mir nicht zu muten, mehr zu füllen. Ich habe mich für die 52 Wochen-Sparchallenge entschieden, bei der ich jede Woche einen Betrag zwischen einem und 52,00 € auf mein Tagesgeldkonto überweise.
Und das war es dann auch schon! Alle anderen Seiten, die ich in meinem alten Bullet Journal vor der ersten Monatsübersicht hatte, sind rausgeflogen, weil sie mir einfach keinen Nutzen gebracht haben.

Wunschzettel
Mein Wunschzettel darf nicht fehlen. Hier finden alle Dinge Platz, die ich mir irgendwann entweder selbst erfüllen oder zum Geburtstag oder Weihnachten wünschen möchte.
Da ich es liebe Geschenke auszupacken, achte ich darauf die Liste gut zu führen, damit mir kein spontaner Einfall entgeht.
Handball Saison 2020/2021
Diese sehr individuelle Doppelseite wird wohl nicht für jeden etwas sein, aber da Handball ein wichtiger Teil meines Lebens ist, findet es sich auch in meinem Bujo wieder.

Diese Übersicht funktioniert einerseits als Info über geplante Spiele, andererseits als Tracker zu meinem Leistungen in den Spielen. Es ist mir wichtig, Erfolge und auch Verbesserungswürdiges hier festzuhalten. In diesem Blogbeitrag habe ich über weitere Sport-Tracker berichtet.

Fazit
Wie gesagt, es macht mir Spaß ein neues Bullet Journal zu starten. Ich habe mich auf die wesentlichen Seiten konzentriert und vieles rausgeschmissen, was für mich nicht funktioniert hat. Nutze den Wechsel dazu, um nochmal darüber nachzudenken, wie du dein Bullet Journal führst. Hilft dir wirklich jede Seite bei Organisation und Planung deines Alltags? Oder hast du auch ganz viele ungenutzte Übersichten, die dir eigentlich überhaupt nichts bringen? Dann raus damit!
Falls du dich fragst, wie du am Führen deines Bullet Journal dranbleiben kannst, schau doch mal hier vorbei.
Wie gehst du vor, wenn du in ein neues Bullet Journal wechselst? Freust du dich auch darüber, neu zu starten? Schreib es gerne in die Kommentare!
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